16. Januar 2010

[Institut für Pädagogik] Was bisher geschah

Auch im Institut für Pädagogik herrscht großer Missmut über das Vorgehen des Präsidiums. Im Folgenden eine Zusammenfassung der dortigen Geschehnisse:

Prolog:
Am Institut für […] Pädagogik gibt es traditionell sechs Professuren. Zusätzlich zu diesen sind die WellaStiftungsprofessur und die TechnikDidaktik am Institut angesiedelt, in deren Genuss aber nur ein geringer Teil der am Institut eingeschrieben StudentInnen kommt.
Zwei der sechs Professuren sind zur Zeit nicht besetzt und nach dem Sommersemester 2010 wird eine dritte Professur nicht mehr besetzt sein.
In den ersten beiden BAPädagogik Jahrgängen sind insgesamt 256 StudentInnen eingeschrieben. Im alten Magisterstudiengang sind außerdem noch 443 StudentInnen immatrikuliert. Zusätzlich werden einige Pädagogikveranstaltungen auch von den Studierenden der Lehramtsstudiengänge (LA am Gymnasium, LA an Berufsschulen, B.E. und M.E.), in denen zur Zeit ca. insgesamt 1440 StudentInnen eingeschrieben sind, besucht.
(Alle Zahlen stammen aus der Studierendenstatistik der TUDarmstadt vom 15.11.2009.)

Der Tragödie erster Teil:
Vor nunmehr 3 Jahren wurde zuletzt überlegt, welche Ausrichtung das Insitut für […] Pädagogik bekommen soll. Diese Überlegungen wurden noch gemeinsam mit dem alten Präsidium geführt und haben für unser neues Präsidium scheinbar keine Bedeutung mehr und es soll von neuem überlegt werden, wohin die Reise gehen soll. Natürlich sollte alles anders werden. Aber auch besser? Schon hier zeichnete sich ab, dass unserer neuer Präsident die Lehrerbildung stärken möchte. Soweit so gut....

Der Tragödie zweiter Teil:
Im Sommersemester 2009 erhält Prof. Münk einen Ruf an die Universität Essen/Duisburg. In alter Tradition war der Ruf für Prof. Münk ein Auszeichnung und ein Anzeichen für Exzellenz. Unser neuer Präsident interpretiert den Ruf jedoch als den Wunsch unser Institut und unsere Uni zu verlassen. Er hat dabei leider nicht bedacht, dass Prof. Münk vor allem exzellent im Bereich der (Berufsschul) Lehrerausbildung ist. Trotz vieler Bemühungen, wie beispielsweise das Vorsprechen bei der Universitätsversammlung, konnte unser Präsident nicht davon überzeugt werden Bleibeverhandlungen mit Prof. Münk zu führen. Daher mussten wir ihn schweren Herzens gehen lassen.

Der Tragödie dritter Teil:
Um herauszufinden, wohin die Reise für das Institut für [...] gehen soll, holte sich unser Präsident Rat bei vier Weisen (Gutachtern). Entgegen gemachter Äußerungen und dem Vorgehen an anderen Fachbereichen, hatte das Institut leider kaum Einfluss auf die Auswahl der weisen Männer. Damit die Weise wissen, worauf sie zu achten hätten, erhielten sie von unserem Präsidenten das sagenumwobene „Eckpunktepapier“, welches unter anderem die Streichung von zwei Professuren vorsah.
Im November 2009 wurde das Institut für […] Pädagogik dann von den weisen Männern besucht und es wurden Gespräche mit den drei verbliebenen Professoren, fünf erwählten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen sowie fünf erwählten StudentInnen geführt. Aus diesen Gesprächen erstellten die fünf Weisen einen Wegweiser (das Gutachten) für das Institut für […] Pädagogik, welches dem Institut kurz vor Weihnachten zugestellt worden ist. Unser Präsidium hatte es natürlich bereits anfang Dezember erhalten.
Zu den wichtigsten Meilensteinen auf dem neuen Weg des Instituts zählen die Konzentration auf die Ausbildung von Lehrern, die nicht durch einen eigenständigen Studiengang gefährdet werden dürfe, weshalb der BAPädagogik aufgehoben werden solle. Er solle stattdessen durch einen kleineren Masterstudiengang ersetzt werden. Zudem solle eine Professur nicht wieder besetzt werden. Es wird außerdem empfohlen im Bereich der Lehramtsausbildung die Fachdidaktik weiter auszubauen.

Der Tragödie vierter Teil?
Wie diese Tragödie allerdings weiter geht, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Mit Hilfe des Wegweisers der weisen Männer wollte unser Präsidium eigentlich mit dem Institut für […] Pädagogik Gespräche aufnehmen, allerdings ist noch kein Termin dafür bekannt.

5. Januar 2010

Wie Autonom ist die TU Darmstadt?

Nachdem die TU Darmstadt nun seit 5 Jahren den Status der ersten autonomen Universität Deutschlands genießt, stellt sich die Frage, was das für die Beteiligten denn eigentlich bedeutet. Es scheint sich abzuzeichnen, dass der Preis für die Unabhängigkeit vom Land daraus besteht, innerhalb der Universität in hierarchisch zentralistische Verhaltensweisen zu verfallen.

Passt das ins Bild einer Institution, die fortschrittlich sein will, innerhalb derer Wissen vermittelt, interdisziplinäres Arbeiten geübt und eigenständiges Denken geschult werden soll? Wir glauben nicht.

In den letzten Semestern wurden Stimmen aus diversen Fachbereichen der Universität laut, die unter dem Führungsstil unseres Präsidiums leiden. Der aufgeblähte Verwaltungsapparat, der nicht nur viele Angestellte Nerven und Arbeitszeit kostet, sondern auch ehemals kurze Wege lang gemacht hat, sei hier nur am Rande erwähnt.
Uns Studierende (und offensichtlich auch genug Angestellte, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren) beschäftigt vielmehr die Welle geradezu absurder Stellenstreichungen und Einsparungen, die momentan durch alle Fächer der TU zu schwappen scheint.

Meist ist der Grund für die Sparmaßnahmen nicht bekannt, weiterhin wird oft ohne Rücksicht auf die Relevanz der Fächer und Meinungen der Fachbereiche losgekürzt, komme was wolle.

Mit diesem Internetauftritt möchten wir einige Fälle aufzeigen, die wir für nicht tragbar halten.